Vertraue deinem Lebensweg
auch ohne Abkürzungen zu gehen

Heute möchte ich meine Gedanken darüberschreiben, wie ich wieder einmal Vertrauen in die geistige Welt haben durfte, und dass man keine Abkürzung nehmen kann.

Manchmal hat man das Gefühl, dass man schon weiß, wie es ausgeht.

Ich hatte genau dieses Gefühl bei einer mir sehr wichtigen Person.

Ich bin bereits in einem bestimmten Thema einen Weg gegangen und fand, dass der Ausgang nicht so war, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Als ich sah, dass diese Person den gleichen Weg nehmen wollte, wollte ich sie davor „schützen“, nicht die gleichen „Fehler“ zu machen. Ich meinte ja genau zu wissen, dass dieser Weg nur in Schmerz und Leid enden würde.

Doch als ich ihr versuchte zu erklären, dass sie einen anderen Weg einschlagen sollte, zog sie sich zurück und entfernte sich eher von mir, als meinen gut gemeinten Ratschlag anzunehmen.

Mir blieb also nichts anderes übrig, als „loszulassen“. Es tat weh, zuschauen zu müssen, wie sie den gleichen Pfad bestieg und ich hätte sie doch so gern davor bewahrt! Doch ich zog mich zurück und machte mir klar, dass sie alleine durch diese Situation gehen musste. Ich hätte ihr gerne das Leid erspart, dass ich damals empfunden hatte. Ich konnte aber erst wieder für sie da sein, wenn sie meine Hilfe auch wirklich brauchte und mich darum bitten würde.

Umso überraschter war ich, als ich wahrnahm, dass sie den Weg zwar wie ich startete, es bei ihr jedoch ganz anders ausging. Natürlich! Dies war IHR Leben und sie würde andere Erfahrungen machen, als ich das in dieser Situation tat.
Sie hat ja auch nicht genau die gleichen Lektionen zu lernen, wie ich.

Im Gegenteil! ICH durfte noch einmal mit ihr lernen! Ich durfte mir den Weg noch einmal „von außen“ ansehen und erkannte dabei, dass es bei mir um Vergebung ging. Für sie war der Weg überhaupt nicht schmerzhaft oder leidvoll. Sie ging ihn einfach ein Stück geradeaus und nahm, wie selbstverständlich eine Abzweigung, bevor es (für mich) unangenehm wurde. Denn für sie war in dieser Situation keine Lektion bzw. nicht die gleiche Aufgabe enthalten, wie für mich damals.

Ich durfte also lernen, dass es keine Abkürzung gibt. Mehr noch – es ist keine Abkürzung nötig. Denn all das, was wir lernen „dürfen“, werden wir sowieso erfahren und erleben. Wir können keine Abkürzung für jemand anderen einfordern. Auch wenn wir es gerade z.B. für unsere Kinder, oder Freunde gerne täten, denn wir sind ja oft schon einen mehr oder weniger leidvollen Weg gegangen, den wir ihnen ersparen wollen.

Es reicht aber völlig aus, wenn wir die geistige Welt um Unterstützung bitten und im Vertrauen sind, dass es genau richtig sein wird, so wie es kommt. Für irgendetwas ist es immer gut und richtig. Auch wenn wir anfangs noch nicht erkennen können, welche Lektion dahintersteckt. Manchmal kann man nur aus der Ferne zuschauen und sich dann im Stillen erfreuen, wenn es gut gegangen ist.

Bei unseren Kindern und Freunden ist es dann umso schöner zu sehen, wie sie ihren ganz eigenen Weg gehen dürfen.

Ich wünsche uns allen die nötige Geduld und das Vertrauen, wenn wir manchmal nur von weitem zuschauen können.

Alles Liebe

Christine